Das Gartenwetter für Deutschland- Gartentipps, phänologischer Kalender und Gartenlexikon für optimale Gartenarbeit
Gartentipps, phänologischer Kalender und Gartenlexikon für optimale Gartenarbeit das ganze Jahr über
- Chicorée antreiben
 - Zwischen Ende Oktober und Anfang November sollte man die Chicoréerüben mit einer Grabgabel aus dem Boden nehmen und zum Treiben aufstellen. Dafür eignen sich tiefe Holzkisten oder Blecheimer, die am Boden Wasserabzugslöcher besitzen. Man reinigt die Rüben und setzt sie an einem kühlen Ort in feuchte Erde. Die Rüben treiben bei einer Temperatur von 12 bis 17 Grad. Sind die Blattschöpfe ausreichend entwickelt, so kann man sie ernten.
 
Gartenlexikon im November: 
Phänologischer Kalender
Die Phänologie beschreibt die Entwicklungserscheinungen in der Natur, die im Jahresverlauf regelmäßig auftreten und bezieht sich dabei vor allem auf die Ökologie und die Biogeografie. Mittels eines phänologischen Kalenders werden die Eintrittszeiten bestimmter Erscheinungen erfasst. Insgesamt gibt es 10 phänologische Zeiten. Allerdings ist das Eintreten dieser Zeiten regional unterschiedlich und deckt sich nicht mit den meteorologischen oder astronomischen Jahreszeiten.
Im Süden beginnen pflanzliche Entwicklungen in der Regel früher als im Norden, im Flachland ebenfalls eher als in höheren Lagen. Der phänologische Kalender dient in der Landwirtschaft als Grundlage zur Beurteilung, welche Arbeiten anstehen und durchzuführen sind. Das Pflanzenjahr beginnt mit dem Vorfrühling Ende Februar-Anfang März. Die ersten Schneeglöckchen und der Winterjasmin blühen, Haselnuss und Salweide zeigen ebenfalls Blüten.
Während des Erstfrühlings blühen Forsythie, Kirsche und Birne. Die Natur ergrünt. Landwirtschaftliche Produkte wie Kartoffeln und Rüben werden in die Erde gebracht. Der Vollfrühling im April und Mai bringt dann überall das Grün zurück. Markant ist vor allem die Blüte des Apfels. Im Frühsommer, der größtenteils im Juni herrscht, blühen vorrangig Gräser und der Schwarze Holunder.
Die heißeste Zeit des Jahres wird durch den Hochsommer gekennzeichnet. Dann blüht die Sommerlinde, Johannisbeeren reifen. Der Spätsommer lässt frühe Obstsorten reifen. Die zweite Heuernte wird eingefahren, das Heidekraut beginnt zu blühen. Während des Frühherbstes reifen der Schwarze Holunder und die Haselnuss. Im Vollherbst können Quitten, Walnüsse, Äpfel und Wein geerntet werden. Das Laub beginnt sich zu verfärben. Mit dem Laubabwurf der Wildbäume setzt der Spätherbst ein. Ab Ende November herrscht dann Winter, die Vegetation ruht bis zum Start ins neue Gartenjahr.
- Der französische Garten
 - Französische Gärten werden auch als Barockgärten bezeichnet. Sie gelten als Meilenstein der damaligen Gartenkunst überhaupt. Barockgärten zeichnen sich durch ein architektonisches Gesamtkonzept aus, das bis ins kleinste Detail durchgeplant ist. Mittelpunkt dieser Gärten ist zudem ein Schloss, auf das sich die Gartengestaltung bezieht. Ursprünglich gehen Barockgärten auf die italienischen Renaissancegärten zurück. Allerdings sind die französischen Gärten deutlich größer, opulenter und sehr differenziert, sie symbolisieren Macht und Wohlstand. Zudem sind die Gärten streng geometrisch gegliedert. An das Hauptgebäude (Schloss) schließt sich in der Regel zunächst einmal das Parterre an, ein terrassenförmiger Bereich, der am aufwendigsten gestaltet und bepflanzt ist. Hier wechseln sich Rabatten mit Wasserspielen, Brunnen und Figuren sowie Buchsbäumchen im Kiesbett ab. Dem Parterre folgt das Boskett. Das ist der Bereich, in dem Hecken und niedrige Bäume symmetrisch angeordnet wachsen. Hier finden sich mitunter auch Irrgärten. Der Barockgarten wird durch den letzten Teil, den weitläufigen Wald abgeschlossen. Weite sternförmige Wege führen vom Schloss direkt dorthin. Typische Kompartimente des französischen Gartens sind Haupt- und Nebenachsen, die immer wieder neue Blickwinkel ermöglichen und aus kleinen Kanälen, Wasserbecken und Wege bestehen. Häufig laufen alle Wege rechtwinklig oder sternförmig auf ein zentrales Element zu. Dazu kommen geometrische Beete, Hecken und streng in Form geschnittene Bäume und Sträucher sowie Rasenflächen. Dazu kommen kleine verspielte Elemente wie Wasserspiele, Grotten und Treppen. Sie werden von klaren Strukturen und Linien verbunden, so dass der eigentliche Charakter der Barockgärten immer erhalten bleibt. Bepflanzt werden die französischen Gärten mit subtropischen und tropischen Gewächsen, vorrangig Palmen, Kübelpflanzen und mediterrane Sträucher, die im Winter in Orangerien verfrachtet werden. Daneben finden Rosen, Buchsbäume, Bart-Iris, Mohn, Lilien und Lavendel Anwendung.