In die Atmosphäre kommt Bewegung, von Norden drängt hart westlich von uns kühle Luft weiter nach Süden in Richtung westliches Mittelmeer. Im Gegenzug kommt sehr warme Luft östlich von uns weiter nach Norden voran. In der Folge erleben die Alpen und der Süden einen Wettersturz. Aktuell werden die üblichen West-Ost-Winde schwächer, stattdessen setzt die Wetterküche bei uns in den nächsten drei Tagen auf einen Nord-Süd-Austausch bei der Luft. Das führt dazu, dass von Norditalien bis in den Südosten unseres Landes regenintensive Tiefs entlang des Übergangsbereichs zwischen kühler Luft im Westen Europas und sehr warmer Luft im Osten des Kontinents entstehen. So muss schon ab Freitagnachmittag im Südwesten mit teils massiven Regenfällen gerechnet werden, die sich nordostwärts ausweiten. Nach vorübergehenden Verschnaufpause gelangt am Samstag ein neuer Schwung mit regenschweren Wolken in den Süden unseres Landes und wandert in Richtung Thüringen und Sachsen. Besonders in Alpennähe muss mit erheblichen Regenmengen einkalkuliert werden. Lokal besteht Überschwemmungsgefahr. Der Regen drückt auch die Temperaturen empfindlich, bei längerem Dauerregen südlich der Donau verharren die Temperaturen unterhalb der 15-Grad-Marke.Und auch am Sonntag reißt der Nachschub an Regenwolken im Süden nicht ab, wobei sich der Schwerpunkt der Regenwolken bis Montag sukzessive etwas nach Osten verlagert, die Regengebiete über die Alpen also eine etwas östlichere Bahn nehmen. So kommen bis Montagabend im Allgäu beispielsweise Regenmengen von 70 bis 130 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Davon sind aber nicht nur die alpennahen Gebiete betroffen, sondern auch die Alpen selbst sehen sich wiederholten Starkregenfällen ausgesetzt. Dabei drohen lokal Überflutungen und Erdrutsche, bis Montagabend sind 130 bis 190 Liter pro Quadratmeter regional möglich. Die Schneefallgrenze in den Alpen sinkt zudem phasenweise unter 2000 Meter, lokal sogar nahe 1500 Meter. Wanderer sollten in den nächsten Tagen von längeren Bergtouren in höhere Lagen deshalb absehen und bis Dienstag abwarten, bis sich die Lage im Alpenraum beruhigt.Ab Dienstag normalisiert sich die Lage dann wieder, die warme Luft wird weiter nach Osteuropa abgedrängt. Im Gegenzug stellen sich bei uns allmählich wieder die üblichen Windverhältnisse aus vorherrschend westlichen Richtungen ein. In der Folge zeichnet sich für die zweite Wochenhälfte eine Tendenz zu deutlicher Erwärmung ab, besonders im Süden unseres Landes.