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Die große Sommerbilanz

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Der Sommer 2020. Bei der Zusammenführung der Wetteraufzeichnungen zeigt sich die Jahreszeit in diesem Jahr zunächst unspektakulär. Sowohl beim Sonnenschein, als auch beim Niederschlag, gibt es insgesamt nur eine geringe Abweichung von Klimamittel. Nur bei der Temperatur gibt es eine Anomalie. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1961-1990 war es 1,9 Grad zu warm, und (nur) 0,7 Grad im Vergleich zu den letzten 30 Jahren. Damit knüpfte der Sommer nicht mehr an die der letzten zwei Jahre an, wo es noch deutlich wärmer, sonniger und trockener war.Das lag daran, dass sich der Sommer im Juni und Juli eher als Schaukelsommer" entpuppt hat, es gab also wechselhafte Wetterphasen und nur wenige beständige Hochdruckgebiete. Eine richtige Hitzewelle konnte sich erst im August durchsetzen, diese verlief dann aber außergewöhnlich lang und brachte örtlich sogar Rekorde.Im Vergleich zu den letzten 30 Jahren zeigte sich der Juni im Süden durchschnittlich bis leicht zu kühl, im Norden leicht überdurchschnittlich. Umgekehrt verlief der Juli im Norden zu kühl, im Süden traf er etwa den Durchschnitt. Erst der August schlug dann deutlich nach oben aus.Der Niederschlag, zwar insgesamt im Durchschnitt, fiel sehr ungleich verteilt. Im Juni gab es besonders an den Alpen, in den Mittelgebirgen und an den Küsten ausreichend Regen. Doch nasse und trockene Regionen liegen nah beieinander. Im Westen entlang des Rheins und in Teilen des Nordens und Ostens kam örtlich nur sehr wenig vom Himmel. Im Juli verschlechterte sich die Situation. In einem Streifen von Saarland bis in die Lausitz war es viel zu trocken, bei vielen Stationen wurden weniger als 15% der zu erwartenden Menge gemessen. Ausreichend Regen gab es wieder in Alpennähe, und in Teilen des Nordens und Ostens. Zwar fiel der August nicht mehr so trocken wie der Juli aus, regional wurde aber weiterhin nur sehr wenig Regen gemessen. Zusätzlich war hier aufgrund der Hitze die Verdunstung deutlich höher als in den Monaten zuvor.Insgesamt kamen im Sommer am Alpenrand 700 bis 800 Liter Niederschlag zusammen, in Mainz hingegen nur 80 Liter. Somit verschärfte sich regional in diesem Sommer die Dürre, die schon im Frühling mit sehr trockenen Monaten begonnen hatte. Insgesamt fällt bei näherer Betrachtung also auf, dass der Sommer durchaus wieder für Extreme sorgte. Auch wenn der Sommer zusammengefasst eher durchschnittlich verlief; regional, und auch zeitlich präsentierten sich die Monate dann doch sehr unterschiedlich.

Wiesbaden
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