Alle Jahre wieder ist mit dem Winterhalbjahr auch die Zeit gekommen, in der die Temperaturen gerne einmal Kopf stehen. Einen ersten Vorgeschmack hierauf bekommen wir an diesem Wochenende geliefert. Der Grund für die ungewohnte Temperaturverteilung ist in der rasch schwächer werdenden Sonnenkraft und in der verkürzten Sonnenscheindauer zu suchen. In dem gleichen Maß, wie das Risiko von Dauernebel zunimmt, wird auch die übliche Temperaturabnahme gestört oder gar auf den Kopf gestellt. Bedingt durch einen flacheren Einstrahlungswinkel mit weniger ankommender Energie pro Quadratmeter ergibt sich im Umfeld immer kürzerer Tage und längerer Nächte eine negative Strahlungsbilanz. In den Nächten gibt der Boden mehr Energie ins Weltall ab, als er während der kurzen Tage und bei einem flachen Sonnenstand noch aufnehmen kann. Die Folge ist die Bildung von relativ kalter Luft in bodennahen Luftschichten. Da kalte Luft schwer ist, setzt sie sich in den Tälern fest. Dies geht oft mit Nebel und Hochnebel im Flachland einher. In der darüber liegenden Luftschicht oberhalb von 600 bis 900 Metern scheint in milder und trockener Luft die Sonne bei guter Fernsicht. Darauf verweisen die Meteorologen von wetter.net.Bis Samstag wandert Hoch Ramesh über uns hinweg nach Osteuropa und macht so den Weg frei für warme Luft aus südlichen Richtungen. Die warme Luft ist aber leicht und kann sich nicht mehr bis hinunter zum Boden durchsetzen. Vielmehr bildet sich eine massive Temperaturumkehrschicht, eine Inversion. Dies führt allerdings auch dazu, dass die Gefahr von länger anhaltendem Nebel oder Hochnebel in Bodennähe ab Samstag deutlich zunimmt. Dagegen lohnt sich am Wochenende ein Ausflug auf die Mittelgebirgsgipfel oberhalb von 600 bis 800 Meter. Dort wird strahlender Sonnenschein oft von zweistelligen Temperaturen begleitet.