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Starke Gewitter über Süddeutschland am gestrigen Sonntag

wetter.net

Gestern gab es in Baden-Württemberg und in Bayern regional kräftige Gewitter. Ausgelöst wurden diese durch eine Luftmasse mit hohem Gewitterpotential. Durch ungestörte Einstrahlung wurden hohe Temperaturen von 30 Grad erreicht. Dadurch gab es ab dem Mittag für viel Energie für aufsteigende Luftmassen. Hohe Taupunkte (örtlich bis zu 23 Grad) sorgten für ausreichend Feuchte. Zusätzlich gab es eine leichte Konvergenz, die die Luftmassen zusammenströmen lies, eine schnelle Höhenströmung ermöglichte langanhaltende Konvektionsbildung. Im Ergebnis kam es über dem Schwarzwald und von der Schweiz ausgehend zu ersten Auslösungen von Gewitterzellen, die dann unter Verstärkung und Clusterbildung nach Osten zogen. Am frühen Abend erreichte die Gewitterfront München, regional gab es großen Hagelschlag. Gleichzeitig entstand westlich der Vogesen eine neue Gewitterlinie, die bis zum Abend nach Nordosten ins Saarland und in die Südpfalz zog. Auf der Westseite saugte die Gewitterlinie, mithilfe ungestörter Sonneneinstrahlung und der Konvergenz, stetig neue Luftmassen an, sodass das Gewitter immer wieder Nachschub bekam. Gleichzeitig sorgte die schnelle Höhenströmung dafür, dass sich die Oberseite des Gewitters nach Osten bewegte. Somit gab es auf der Westseite immer wieder neue Gewitterzellen mit Starkregen und Hagel, während es auf der Ostseite mäßigen Regen gab. Im Foto lässt sich das Schauspiel aus der Ferne (über 100km entfernt aus Norden) gut beobachten. Auf der rechten Bildseite ist die Westseite des Gewitterbands zu erkennen, hier gab es regelmäßig starke Konvektion und hohe Quellwolken. In der Höhe entwickelte sich ein ausgeprägter Amboss (diffuse, hohe Wolken), der durch die Höhenströmung nach Osten (auf dem Bild nach links) geweht wurde. Dadurch konnte sich das Gewitter nicht selbst blockieren und über mehrere Stunden anhalten.

Wiesbaden
Deutschland