Wetternachrichten Details

Tornado in Kiel

wetter.net

Heute gibt es von mir tatsächlich einmal echte Wetternachrichten für Sie! Denn gestern Abend ist es in Kiel zu einem Tornado gekommen. Dieser deckte auf seinem Weg einige Hausdächer ab, entwurzelte Bäume und wirbelte Menschen ins Wasser. Dabei wurden sieben Ruderer teils schwer verletzt, weil sie von umherfliegenden Gegenständen am Kopf getroffen wurden. Doch war es wirklich ein Tornado und wie kommt es eigentlich zu Tornados? Wie genau Tornados oder auch Windhosen" entstehen, ist noch nicht vollständig geklärt. Allerdings weiß man, dass dazu eine bedingt labile Schichtung in der Atmosphäre vorliegen muss. Das bedeutet, dass die Temperatur in der Luft mit der Höhe stark abnimmt. Luft, in welcher kein Wasserdampf auskondensiert, verändert ihre Höhe nicht oder kehrt einfach in ihre Ausgangslage zurück. Kondensiert in der Luft allerdings Wasserdampf aus, so erwärmt sie sich etwas, weil durch den Phasenübergang von gasförmig zu flüssig viel Wärme freigesetzt wird. Die Luft ist dann wärmer, als ihre Umgebung, folglich auch weniger dicht und steigt auf. Dabei bilden sich durch die Kondensation Wolken und ein starker Aufwind setzt ein. Meistens bildet sich in diesem Fall, je nach Menge des kondensierbaren Wasserdampfes, auch Gewitterzellen. Die Aufwinde transportieren viel Luft vom Boden durch die Wolke in höhere Schichten. Am Boden muss nun natürlich von den Seiten her konstant Luft nachströmen. Ist der, durch die Kondensation ausgelöste, Aufwind stark genug, kann es schließlich passieren, dass die Wolke in einem kleinen Bereich bis auf den Erdboden hinabreicht. Dann und erst dann spricht man von einem Tornado. Die Wolke muss Kontakt zum Erdboden haben. In dem Tornado selbst wirken dann sehr starke rotierende Winde um das Zentrum mit den Aufwinden herum. Warum die Winde jedoch um zu rotieren beginnen, statt geradlinig hinein zu wehen, ist noch nicht genau bekannt. Häufig verwechselt man Tornados mit anderen Wirbelwinden, wie zum Beispiel Staubteufeln oder Feuerteufeln, welche an großen Bränden entstehen können. Diese haben allerdings keinen Kontakt mit einer Wolke und sind folglich keine Tornados. Auch sind ihre Windgeschwindigkeiten mit ungefähr 50km/h sehr viel niedriger. Beim Wirbelwind, welcher über Kiel weggefegt ist, handelte es sich also tatsächlich um einen Tornado: dieser hatte nämlich direkten Kontakt mit der Wolke.Tatsächlich sind Tornados auch bei uns keine Seltenheit. Bis zu 60 werden in Deutschland jährlich gesichtet. Doch wirklich schwere Tornados, wie man sie aus den USA kennt, gibt es bei uns zum Glück nur sehr selten.

Wiesbaden
Deutschland