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Saharastaub mehr als nur ein Grund, das Auto zu waschen

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Vielleicht kennen Sie das Phänomen, dass man morgens aus dem Haus geht und auf allen Autos scheint eine sehr feine Staubschicht zu sein. Oder es fallen Regentropfen vom Himmel, die einen roten Abdruck auf der Fensterscheibe hinterlassen. Der Grund dafür liegt häufig am Saharastaub. Wie der Name vermuten lässt, stammt er aus der Sahara, wo er vom Wind aufgeweht und unter günstigen Bedingungen weit durch die Atmosphäre transportiert wird, bis er sich irgendwann in Europa oder Südamerika ablagert. Der größere Teil der 500 Millionen Tonnen Staub, die so jedes Jahr aus der Sahara ausgeweht werden, landet im Amazonas in Südamerika. Dort hat sich interessanter Weise über viele tausende Jahre hinweg so viel Staub angesammelt, dass der Regenwald dort überhaupt erst entstehen konnte. Denn der Boden im Regenwald besteht an sich nur aus einer sehr dünnen fruchtbaren Schicht und ist ansonsten eher nährstoffarm. Diese fruchtbare Schicht, auf welcher sich der gesamte Regenwald gründet, besteht aus Saharastaub. Ein seltsamer Gedanke, dass eine der artenreichsten Gegenden der Erde nur dadurch entstehen konnte, dass sich Sand aus der größten Wüste dort abgelagert hat. Wie kann das sein? Tatsächlich war die Sahara nicht immer eine Wüste. In der letzten Eiszeit gab es in Nordafrika eine große und fruchtbare Seenlandschaft. Doch als sich Afrika weiter nach Norden verschob, trockneten die Seen aus und die Hitze verwandelte den ganzen fruchtbaren Schlamm und die Erde buchstäblich zu Staub. Dieser Staub enthält immer noch sehr viele Nährstoffe, wie Calcium und Magnesium. Der Grund, warum in der Sahara nichts wächst ist also nicht, dass der Boden zu schlecht ist. Es gibt dort ganz einfach kein Wasser. In Südamerika hingegen regnet es sehr häufig und ein Teil der Wüste erwacht zu neuem Leben.

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