Der März wird uns wohl aufgrund seiner langen Schönwetterphase in Erinnerung bleiben. Dabei kamen so viele Sonnenscheinstunden zusammen, dass sogar Rekorde gebrochen wurden. Allerdings präsentierte sich der März dabei auch sehr trocken.Im März 2022 zeigte sich die Sonne so häufig wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Mit mehr als 235 Sonnenstunden stellt der diesjährige März einen neuen Rekord auf. Der bisherige Rekord von 1953 mit 195 Sonnenstunden konnte deutlich übertroffen werden. Ermöglicht hat dies die beständige Hochdrucklage, die uns den März über begleitete und die West-Ost-Zugbahn der Tiefdruckgebiete blockierte. Am meisten schien die Sonne tatsächlich im Süden. Hier konnten bis zu 250 Stunden Sonnenschein verzeichnet werden.Doch die lange Hochdruckphase hat auch ihre Kehrseiten. Denn so war der März nicht nur der sonnigste aller Zeiten, sondern auch einer der trockensten. Mit lediglich 20 Litern Regen pro Quadratmeter im Durchschnitt fiel der diesjährige März deutlich zu trocken aus. Damit erreichte der März nur etwa 35 Prozent seines Solls von 57 Litern pro Quadratmeter (Referenzperiode 1961 bis 1990). Besonders im Nordosten gibt es Gebiete, in denen gar kein Niederschlag im März 2022 verzeichnet werden konnte. Gerade hier kletterte die Waldbrandgefahr einige Zeit auf die zweithöchste Warnstufe 4 von 5. Örtlich kam es sogar zu kleineren Bränden. Tatsächlich gab es nur wenige Tage, an denen regional nennenswerte Niederschläge fielen. Dies war um die Monatsmitte und zum Ende des Monats der Fall, jedoch vorwiegend in einem Gebiet, das sich vom Westen bis zum Südosten des Landes erstreckt. Besonders der Nordosten ging dabei oft leer aus. Im Vergleich war der März 2022 auch deutlich zu warm. Mit durchschnittlich 5,1 Grad lagen die Temperaturen mit 1,6 Grad über dem eigentlichen Soll. Trotz Sonnenschein waren die Temperaturen zum Monatsstart noch ziemlich kühl und die Nächte frostig. Im Mittel kamen 18 Frosttage zusammen, so viele wie das ganze Winterhalbjahr über nicht. Der tiefste Monatswert betrug dabei minus 11,2 Grad und wurde im Landkreis Traunstein in Oberbayern gemessen. Dank des beständigen Hochdruckgebiets Peter erreichten die Temperaturen dann im Monatsverlauf frühlingshafte Werte. Die höchste Temperatur konnte am 28. März mit 23,0 Grad in Regenburg gemessen werden. Zum Monatsende musste Hoch Peter allmählich kühleren Luftmassen weichen und bescherte unter anderem dem Norden einige Schneeflocken. Der Sonnenmärz geht nun in einen Regenapril über und wird uns wegen seiner vielen Sonnenstunden noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Nach dem ersten Geschmack auf Frühling, den wir durch eine beständige Hochdrucklage bekamen, übernehmen nun erst einmal Tiefdruckgebiete die Vorherrschaft in Mitteleuropa. Diese bescheren und nicht nur graues Regenwetter, sondern der Natur auch eine Atempause nach der langen Trockenphase im März.Ein Artikel von Lisa Herdt / Praktikantin bei Q.met