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Juni-Halbzeitbilanz: Außergewöhnlich sonnig und trocken

wetter.net

Der Blick auf die erste Junihälfte zeigt: Der Monat ist im Vergleich zur alten Klimareferenzperiode 1961-1990 außergewöhnlich sonnig und trocken verlaufen, hinzu gab es verbreitet überdurchschnittliche Temperaturen. Grund dafür war eine sehr festgefahrene Wetterlage, mit einem Hoch über der Nordsee oder Skandinavien, das jegliche Wolken und Regenfronten vom Atlantik ferngehalten hat und uns trockenen, teils kontinentalen Wind aus Nordost- bis Osteuropa brachte. Dabei gelangte in den Norden kühlere Luft aus Nordeuropa, in den Süden oft Luftmassen vom aufgeheizten Kontinent. In Verbindung mit dem durchgängigen Sonnenschein kletterten die Tagestemperaturen schnell nach oben, während nachts die trockene Luft schnell auskühlen konnte und für angenehm kühle Nacht- und Morgentemperaturen sorgte perfekt zum Durchlüften.Im Südwesten und im Ostseeraum kamen bereits 200 Sonnenstunden zusammen, einige Wetterstationen haben damit schon den Sonnenscheindurchschnitt für den gesamten Monat erreicht. Sprich, würde dort ab heute bis Monatsende zu keinem Moment mehr die Sonne scheinen, wäre die Sonnenscheindauer immer noch überdurchschnittlich. Da das aber ausgeschlossen ist, werden bis Monatsende noch einige Sonnenstunden hinzukommen, sodass neue Sonnenscheinrekorde zu erwarten sind. Überdurchschnittliche Temperaturen waren besonders im Südwesten anzutreffen, mit Durchschnittstemperaturen über 20 Grad entlang des Oberrheins. Dazu wurde dort fast täglich ein Sommertag registriert, die Höchsttemperatur stieg auf über 25°C an. Auch gab es schon einzelne Hitzetage, aber nur wenige und beschränken sich auf Teile des Ostens und vor allem entlang des Rheins. Kühlere Temperaturen gab es im Norden und in der Osthälfte. Das Thema Regen ist schnell abgehakt, vielerorts ist noch kein Tropfen vom Himmel gefallen. Zwar gibt es besonders über den Mittelgebirgen punktuell hohe Niederschlagssummen, doch beschränken diese sich auf einzelne Tage mit lokal entstandenen Gewittern. So wurden in Nürnberg bereits 57 Liter gemessen, was ca. 75% des Monatssoll entspricht, doch kam dieser Regen innerhalb weniger Stunden während eines Starkregengewitters hinunter. Im Kontrast dazu ist an einer anderen Wetterstation in Nürnberg bisher kein Niederschlag registriert worden in diesem Monat, was die kleinräumige Ausprägung von diesen lokalen Gewittern und Schauern unterstreicht.Aktuell stellt sich die Wetterlage um. Der Wind dreht nun zunehmend auf Südwest und bringt schwülwarme Luftmassen zu uns. Es bleibt bei den warmen Temperaturen, zum Teil wird es sogar heißer. Dabei wird es schwüler und unangenehmer, nachts kühlt es weniger ab. Ebenso nimmt das Gewitter- und Unwetterpotential zu.

Wiesbaden
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