Mit dem Anfang des Septembers beginnt nicht nur ein neuer Monat, nein, auch der meteorologische Herbst beginnt heute. Eine passende Möglichkeit, den vergangenen (meteorologischen) Sommer einmal Revue passieren zu lassen und diesen in einen statistischen Kontext zu bringen. Wer hinter den meteorologischen Jahreszeiten einen tiefergehenden Grund für die Einteilung erwartet wird leider enttäuscht werden. Die Einteilung in 4 genau 3 Monate lange Jahreszeiten dient nur der besseren Vergleichbarkeit von Daten und hat keine tiefergehende physikalische oder historische Bewandtnis.Zuerst macht es eigentlich immer Sinn, sich anzuschauen, was sich am Thermometer getan hat. Die mittlere Temperatur in diesem Sommer betrug 18.56 Grad. Vergleicht man diesen Wert mit dem Mittelwert der üblichen Zeitreihe von 1961 bis 1990, so zeigt sich, dass der diesjährige Sommer im Mittel um 2.29 Grad zu warm war. Damit folgt er allgemein dem Trend ansteigender Temperaturen, die in Zeiten des Klimawandels Normalität sind. Am heißesten wurde es diesen Sommer an der Messstation in Möhrendorf-Kleinseebach nördlich von Nürnberg. Dort wurden am 15. Juli 38.8 Grad gemessen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der gesamte Niederschlag. Dieser lag in diesem Sommer bei 264.9 l/m2 und somit leicht über dem Mittel von 230.2 l/m2. Der meiste Niederschlag über den gesamten Sommer gesehen fiel mit 739.4 l/m2 in den Allgäuer Alpen, an der Station Balderschwang. Auch dies ist nicht weiter verwunderlich, an den Stauseiten von Gebirgen kommt es in den meisten Fällen zu mehr Niederschlag.Etwas mehr Regen ist gleichbedeutend mit mehr Wolken und somit weniger Sonnenschein. Dies sollte sich auch an den Messwerten beobachten lassen. Im Sommermittel schien die Sonne dieses Jahr 7.72 Stunden am Tag, das Mittel von 1961 bis 1990 liegt allerdings bei 7.67 Stunden Sonnenschein am Tag. Die Sonne schien also trotz der leicht überdurchschnittlichen Niederschlagsmenge etwas länger als im Durchschnitt. Am sonnigsten war es in diesem Sommer mit 9.20 Stunden pro Tag in Konstanz am Bodensee, am dunkelsten blieb es auf der Zugspitze mit immerhin noch 6.49 Stunden.Der Sommer 2023 war also insgesamt etwas zu warm, überdurchschnittlich regenreich und dabei dennoch normal sonnig.